Im Moment wechseln die Crews im Wochentakt. Da bleibt nicht viel Zeit zum Schreiben von Blogbeiträgen. Aber gestern habe ich die 1000. Seemeile im Kielwasser der Himmelblau gelassen und das schreit doch förmlich nach einem neuen Beitrag. 😉

Vergangenen Donnerstag ging es mit Franz und Flo nach Hanö. Auch diese Insel präsentierte sich beim 2. Besuch so ganz anders als fast sechst Wochen zuvor: Die zahlreichen Glockenblumen waren verblüht, der Hafen pickepacke voll und bei viel Wind wenig romantisch. Es hat echt geblasen! Auch auf dem Weg hatten wir wieder einmal ordertlich Wind und hätten im Hafen dann gerne unsere Ruhe gehabt, aber das sollte nicht sein…
Anlegemanöver bei solch einem Wind sind echt herausfordernd. Wir selbst haben den letzten Anliegeplatz am Steg ergattert, mussten aber den Heckanker schmeissen, weil es hier keine Mooring mehr gab. Eine meiner extra an Bord der Himmelblau mitgebrachten 30-Meter-Leinen sicherte uns zum seitlichen Steg hin ab. Gut, dass wir die haben. Ohne hätten wir so manches Mal ein Problem. Bei einem anderen Schiff haben wir dann gesehen, wie beim Versuch, an einer anderen Yacht längsseits zu gehen, jemand über Bord gegangen ist. Er wollte am Bug übersteigen. Keine gute Idee! Man sollte immer an der breitesten Stelle des Schiffes übersteigen, und das auch nur, wenn es gefahrlos möglich ist. Sonst muss der Steuermann halt seine Ansteuerung wiederholen.
Eine kleine Wanderung über die Insel brachte uns etwas Ruhe vom pausenlos pfeiffenden Wind.





Zum Glück hatte sich der Wind am Freitag beruhigt. Leider aber so stark, dass wir einen Großteil des Weges von Hanö nach Simrishamn motoren mussten. Umso mehr freuten wir uns dann aber am Abend, als doch noch mal Wind aufkam. Vor allem Flo genoss die letzten Segelstunden auf der Himmelblau in vollen Zügen. Am Samstag stand für Flo und Franz die Rückreise an und die Himmelblau bekam eine neue Crew.

Peter kommt an Bord 🙂
Die neue Crew besteht aus Peter, seinem Bruder Frank und dessen Frau Claudia. Frank und Claudia waren noch nie an Bord einer Segelyacht.




Die Neulinge haben Glück: der Wind am ersten Tag ist ideal zum Segeln, nicht zu viel, nicht zu wenig und aus östlichen Richtungen. Und so meistern wir die 20 Seemeilen von Simrishamn nach Kaseberga ohne große Manöver und in annehmbarer Zeit. Gut zum Eingrooven…
Kaseberga wollte ich unbedingt Peter zeigen. Leider haben auch wir, wie schon Julia, Franzi und ich auf dem Hinweg, kein Glück: Zum Sonnenuntergang zieht eine dichte Wolkendecke auf. Umso schöner war allerdings später der Mondaufgang über dem kleinen Hafen.




Am Montag ging es von Kaseberga nach Ystad. Eigentlich nur ein sehr kurzer Schlag von rund 8 Seemeilen. aber es war ab Mittag Regen angesagt und der Wind sollte drehen und weniger werden. Also fuhren wir früh los: Acht Uhr war ablegen angesagt. Gegen Mittag waren wir in Ystadt, gerade rechtzeitig, bevor es richtig zu regnen anfing. Gutes Timing!
Nach den guten Erfahrungen mit dem frühen Start nahmen wir uns auch für Dienstag die Ablegezeit 8 Uhr vor. Geplant waren etwa 20 Seemeilen nach Gislövs Läge, allerdings hatte der Wind tatsächlich auf westliche Richtungen gedreht und es ging gegenan. Allerdings nur die ersten Stunden, dann kam der Wind wieder etwas mehr von hinten, was bei Claudia leider keinen guten Effekt hatte: Raumschotkurs ist Kotzkurs. Insgesamt hat es Claudia und Frank aber trotzdem viel Spaß gemacht, am Steuerrad kamen sie auf Anhieb ziemlich gut zurecht.








Das gilt besonders auch für den Mittwoch, an dem wir von Gislövs Läge bei Trelleborg zum Falsterbo-Kanal gesegelt sind. Die Wetteransage hatte etwas mehr Wind als an den Vortagen versprochen und der Kurs ging gegenan. Es war also mit ordertlich Schräglage und etwas mehr Wellen als an den Vortagen zu rechnen, weshalb ich Claudia und Frank auch empfohlen habe, ein Mittel gegen Seekrankheit einzunehmen. Beide stimmten zu. Frank hat das problemlos weggesteckt, Claudia wurde von dem Mittel sehr müde und lätschig – aber keinem von Beiden wurde schlecht. Frank hatte richtig Spaß am steuern des Am-Wind-Kreuzkurses bei Windstärke 4, in Böen auch mal knapp 5. Nach der Fahrt durch den Falsterbo-Kanal machten wir in der Marina Höllviken auf der anderen Seite fest.







Heute nun ging es in rasanter Fahrt in den Cityhafen von Malmö – eine echt beeindruckende Marina, liegen wir doch mitten zwischen relativ neu gebauten Hochhäusern. Trotzdem hört man keinen Verkehr, die Atmosphäre ist nett.





Morgen verbringen wir den Tag in Malmö und am Samstag bringen wir Claudia und Frank dann nach Dragör bei Kopenhagen, wo sie ihr Auto abgestellt haben. Peter und ich fahren dann noch weiter in eine Marina in Kopenhagen. Dort erwarten wir am Sonntag Andreas und Steffi, ebenfalls Segelneulinge, die uns zwei Wochen begleiten werden. Wohin der Wind uns weht, werde ich dann berichten.











































































